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Tourenplanung
Die Planung einer Tour beinhaltet viele Faktoren, welche berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund sollte man sich genügend Zeit lassen und sich ausreichend informieren. Eine gute Planung steigert nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vergnügen.
FAktoren für eine sichere Tourenplanung
Das Lawinenrisiko für eine sichere Tourenplanung hängt von den Wetter- und Lawinenverhältnissen, vom Gelände und vom eigenen Verhalten ab. Mit dem Basiswissen zu den folgenden Faktoren können bereits einfache Touren geplant werden und das Verhalten während einer Tour an die aktuelle Lawinensituation angepasst werden.
FAKTOR VERHÄLTNISSE
Gefahrenstufe
Aus dem Lawinenlagebericht kann täglich die aktuelle Lawinengefahr entnommen werden. Die Lawinengefahr wird in eine der fünf Lawinengefahrenstufen zugeordnet und zusätzlich werden im Bericht auch noch kritische Geländeteile beschrieben. Der Lawinenlagebericht dient als Grundlage für jede Planung und Durchführung einer Tour. Zusätzlich dazu sollte bei der Planung die eigene Beobachtung und Einschätzung miteinfließen.
Alarmzeichen
Der beste Hinweis auf Lawinengefahr sind frische Lawinen. Zur Bildung von Lawinen benötigt es Brüche in der Schneedecke. Die Entstehung dieser Brüche kann manchmal sogar gehört oder gesehen werden. Diese Gefahrenhinweise werden Alarmzeichen genannt und zeigen, ob die Bedingungen für Lawinen gegeben sind. Allerdings kann trotz fehlender Alarmzeichen Lawinengefahr herrschen.
Wetter
Das Wetter beeinflusst die Entwicklung der Lawinengefahr beträchtlich. Wetterbedingungen wie Neuschnee und Sicht sind wichtige Schlüsselfaktoren bei der Beurteilung des Lawinenrisikos.
- Regen und Neuschnee steigern immer die Lawinengefahr
- Als extrem gefährlich zählt der erste schöne Tag nach Schneefall
- Neue Triebschneeablagerungen gelten als besonders leicht auslösbar
- Extreme Temperatursteigerungen sowie starke Sonneneinstrahlung erhöhen die Lawinengefahr
- Schlechte Sicht (Nebel) erschwert die Beurteilung
FAKTOR GELÄNDE
Steilheit
Grundsätzlich gilt, dass ein Lawinenabgang ab einer Hangneigung von 30 Grad möglich ist. Je steiler der Hang, desto gefährlicher ist er. Das Risiko kann durch die Betrachtung der Hangsteilheit in Kombination mit der Lawinengefahrenstufe eingeschätzt werden.
Exposition & Höhenlage
Lawinenhänge sind häufig durch Schatten, viel Triebschnee und der Nähe zum Kamm gekennzeichnet. Die Verhältnisse werden oberhalb der Waldgrenze deutlich kritischer aufgrund der Windstärke, der abnehmenden Temperatur und der zunehmenden Niederschlagsmenge. Im Lawinenlagebericht finden sich die aktuellen Gelände, welche besonders betroffen sind.
FAKTOR MENSCH
Eine Lawinenverschüttung ist in den meisten Fällen kein Zufall. Spontane Lawinen (ohne menschliches Mitwirken) sind nur für knapp fünf Prozent der Verschüttungen verantwortlich. Das eigene Verhalten sowie das Verhalten der Begleitpersonen haben einen beträchtlichen Einfluss auf das Risiko.
Gruppengröße
Je mehr Teilnehmer, desto größer ist auch das Risiko einer Lawinenauslösung.
- Größere Belastung der Schneedecke
- Größere Wahrscheinlichkeit einer Auslösung (mehr Spuren bei der Abfahrt)
- Langsamere Entscheidung und Umsetzung von Maßnahmen
- Schwierigere Kommunikation
- Risikoreicheres Verhalten durch falsches Sicherheitsgefühl
Kompetenz
Bei der Tourenplanung muss jedes Gruppenmitglied miteinbezogen werden. Die Tour sollte konkret auf die Bedürfnisse und das Können der Gruppe abgestimmt sein. Somit sollte im Gedächtnis sein: eine Gruppe ist nur so gut wie das schwächste Mitglied. Zudem sollte eine klare Rollenverteilung getroffen werden, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.
Ausrüstung
Gute Ausrüstung alleine verhindert noch keinen Lawinenunfall, allerdings können dadurch die Überlebenschancen bei einer Verschüttung extrem erhöht werden. Die Rettung bei einem Lawinenunfall ist ein Wettlauf gegen die Zeit, wobei die Kameradenrettung eine sehr große Bedeutung hat.
Folgende Ausrüstungsgegenstände gehören zur
Standard-Notfallausrüstung:
LVS / Lawinenschaufel / Lawinensonde
Zusätzlich darf ein Lawinenairbag nie fehlen, da er die Verschüttung im besten Fall direkt verhindern kann. Je nach Situation sollte die Notfallausrüstung noch ergänzt werden.
Verhalten
Das Risiko einer Lawinenerfassung kann mit folgenden Verhaltensmaßnahmen reduziert werden:
- Optimale Spurenanlage
- Ausnützung konvexer (rückenförmiger) Geländeformen
- Vermeidung sehr steiler Hangpartien und frischer Triebschneeansammlungen
- Im grünen Bereich der CRM bleiben
- Einhalten von Abständen in Steilhängen und besonders bei Schlüsselstellen
- Anhalten und Pausen nur auf „sicheren Inseln“
PLANUNG DER SKITOUR
Sobald man mit Hilfe von Internet, Karten, Literatur und Experten die richtige Tour ausgewählt hat, beginnt die konkrete Planung. Die Tourenplanung erfolgt prinzipiell am Abend vor der Tour. Die Vorbereitungsphase basiert größtenteils auf Annahmen und Fremdinformationen, daher müssen die erwarteten Verhältnisse immer vor Ort mit den tatsächlichen Gegebenheiten verglichen werden und mögliche Anpassungen vorgenommen werden. Folgende Schritte sollten bei der Planung berücksichtigt werden.